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Holztransport bei Ducerf oder die Kunst, „ständig zu optimieren und sich anzupassen“

09.11.2017
Holztransport bei Ducerf oder die Kunst, „ständig zu optimieren und sich anzupassen“

Sie sind gewissermaßen die Fluglotsen des Konzerns ... aber ihre Tätigkeit konzentriert sich auf den Straßen-, Schienen- und Seeverkehr. Von ihrem „Kontrollturm“ aus in Vendenesse-lès-Charolles im Burgund steuern die Mitarbeiter des Vertriebs- und Logistikteams den nahezu ununterbrochenen Warenumschlag, bei dem die Hölzer von Ducerf per Lkw oder Container ebenso in die Nachbarstadt wie ans andere Ende der Welt transportiert werden. Einblicke in diese strategische Abteilung, die permanent mit verschiedenen Transportmitteln, den jeweiligen Kosten sowie nationalem und internationalem Recht jongliert. Ein Gespräch mit Terry Charnaisse Brown, Leiterin der Transportabteilung.

„Letztes Jahr haben 350 Container unsere Standorte verlassen und die Anzahl der Lkw ist weitaus größer, es können bis zu 30 pro Woche sein!“. Diese Zahlen reichen aus, um die nie enden wollende Aufgabe der Logistikabteilung zu veranschaulichen. Am Monatsende, wenn das Tempo zunimmt, kann es am Standort Vendenesse-lès-Charolles wie in einem Bienenstock zugehen. „Unsere Arbeit ist eine ständige Folge von Gleichungen, bei der jeder einzelne Parameter berücksichtigt werden muss“, fügt Terry Charnaisse Brown, Leiterin der Transportabteilung von Ducerf, hinzu. Ihr Team hat im Rahmen der Arbeitsabläufe des Unternehmens eine strategische Verantwortung, da der Transport einen erheblichen Kostenfaktor darstellt. Die Organisation und vor allem die Optimierung haben daher höchste Priorität. „Da der Ducerf-Konzern aus mehreren Unternehmen besteht, sind bei Les Bois Profilés zwei Personen und bei Bourgogne Bois Industrie eine Person für die Logistik zuständig. Zusammen mit dem Export-Team bin ich für den Hauptsitz, die beiden Standorte in der Haute-Saône und der Nièvre sowie jeglichen Austausch zwischen den jeweiligen Unternehmen verantwortlich. Ohne Teamarbeit wäre das nicht zu schaffen“, erklärt Terry Charnaisse Brown mit ihrem leicht kanadischen Akzent.

Lkw sind immer noch im Einsatz, aber alternative Transportmittel auf dem Vormarsch

Ganze Paletten mit Hobelware aus der Zweitverarbeitung oder sogar mehrere Meter lange Blockware aus der Erstverarbeitung an Kunden am anderen Ende der Welt zu verschicken, ist natürlich aufgrund des Gewichts und den Abmessungen der Ladung eine Herausforderung. Die Optimierung beginnt also bei der Wahl des geeigneten Transportmittels:

- Lkw sind heute immer noch das Mittel der Wahl für Transporte innerhalb Frankreichs und Europas. Ganz gleich ob es sich um eingehende Rohstofflieferungen handelt oder um ausgehende Lieferungen an unsere Kunden, per Tautliner oder Pritschen-Lkw, die Logistikabteilung bestimmt das beste Transportunternehmen nach dem Fahrtziel und dem Preis-Leistungs-Verhältnis. „Dazu arbeiten wir seit sechs Jahren mit mehreren Speditionsunternehmen zusammen, die wir ständig bewerten. So bleiben wir immer effizient, denn man darf nicht vergessen, dass unsere Kunden ihre Ware oft bereits am nächsten Tag erwarten.“ Um die Kosten möglichst gering zu halten, versuchen wir, die Lkw immer optimal zu beladen und Lieferungen zu bündeln. Außerdem verwenden wir soweit möglich Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 44 Tonnen statt 40 Tonnen. Sie legen dieselbe Strecke zurück, transportieren aber mehr Ware und verbrauchen somit weniger Benzin pro Kubikmeter. „Für diese Entscheidung war unser Ansatz zur nachhaltigen Entwicklung ausschlaggebend“, erläutert Terry Charnaisse Brown. Ducerf ist nämlich mit dem Label „Partenaire Chargeur Propre“ (Partner Saubere Befrachter) ausgezeichnet. „Und wann immer es geht, geben wir den alternativen Transportmitteln den Vorzug.“

- Hierzu zählt der Schienenverkehr, der in Europa weiter ausgebaut wird und über die „neue Seidenstraße“ kann sogar das ferne China auf der Schiene erreicht werden. „Aber hier, im Burgund, sind wir vom Schienenverkehr leider etwas abgehängt.“ Frachtkähne sind ein weiteres Verkehrsmittel, das bei Ducerf hoch im Kurs steht. Auf dem Wasserweg werden die Container vor allem über Lyon zum Hafen von Fos-sur-Mer geleitet. Dort werden sie auf Schiffe verladen und treten ihre Reise in den Export an. 

Unsere wichtigste Exportware sind die Produkte aus der Erstverarbeitung, auch wenn sich die Zweitverarbeitung seit letztem Jahr stark entwickelt.

Uneinheitliches internationales Recht und Lkw-Mangel in Frankreich ...

Die Logistikabteilung hat außerdem die Aufgabe, die Entwicklung der Zollvorschriften, der Pflanzenschutzmaßnahmen, neuer Verpackungslösungen sowie der gültigen Normen in den belieferten Ländern ständig genauestens zu verfolgen. „Beispielsweise darf nicht die geringste Spur von Rinde nach Australien eingeführt werden. Ein weiterer Sonderfall ist England: Hier darf die Ladung auf den zwei Vorderachsen eines Fahrzeugs ein Gewicht von 12 Tonnen nicht überschreiten ... All diese Regeln zu berücksichtigen erfordert viel Organisation, aber ich bin ja nicht alleine!“
Die Sprache ist auch eine Herausforderung: „Die Fahrer kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, glücklicherweise sprechen die meisten etwas Englisch“, fährt Terry Charnaisse Brown fort. „Aber am schwierigsten zu meistern sind die Folgen des Macron-Gesetzes über Kabotage-Dienstleistungen und die Entsendung ausländischer Fahrer**. Seit Anfang des Jahres zeigt sich ein Lkw-Mangel, der uns große Sorgen bereitet. Vor allem im Südosten Frankreichs und der Bretagne, von wo aus es kaum Rücklauf gibt.“ Zwar erholen sich die französischen Speditionsunternehmen momentan von einer Auftragskrise, die aufgrund der starken Konkurrenz im Ausland entstanden war. Aber 20.000 Stellen für Kraftfahrer sind derzeit in Frankreich wegen der mangelnden Attraktivität des Berufs unbesetzt und dies hat schwerwiegende Auswirkungen. „Neben den üblichen Preisbewegungen durch Angebot und Nachfrage haben uns manche Spediteure bereits deutliche Preiserhöhungen zum 1. Januar angekündigt.“ Ein harter Schlag für die Industriebetriebe. Und ein weiterer Faktor, der die Automatisierung des Berufs vorantreiben könnte. In den nächsten 20 Jahren wird die Entwicklung autonomer Fahrzeuge auch im Bereich der Speditionen weiter voranschreiten.

Wie man sieht, verlangt die Logistik in einem internationalen Konzern hohe Flexibilität und gute Kommunikationsfähigkeiten. Mit beidem kann Terry Charnaisse Brown dienen ... „Richtig, ich bin mit unterschiedlichsten Personen in Kontakt – Speditionen, Fahrern, Kunden, Kollegen ... Das macht meine Arbeit bei Ducerf so interessant. Zusammen im Team Lösungen zu finden, spornt uns alle an. Jeder Tag hält neue Herausforderungen für uns bereit!“


** gemäß dem Macron-Gesetz: „Fahrer, die Kabotage-Dienstleistungen im Rahmen internationaler Transporte durchführen, haben Anspruch auf die in Frankreich geltenden sozialen Regelungen und den Mindestlohn des jeweiligen Sektors.“ 28. Nov. 2016

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Terry Charnaisse Brown, Leiterin der Transportabteilung bei Ducerf
Tautliner
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